Bevor Erinnerung Geschichte wird – Zeitzeugen berichten

Hauptbahnhofstrasse 8
4500 Solothurn
In diesem Vortrag mit historischem Bildmaterial erzählt das Ehepaar Findeisen vom Leben in den gegensätzlichen politischen Systemen während des sogenannten „Kalten Krieges“, dem der DDR und der Schweiz. Damals trennte ein „Eiserner Vorhang“ nicht nur den „sozialistischen“ Osten vom „kapitalistischen“ Westen Europas, sondern auch den 28-jährigen Rüdiger Findeisen aus Leipzig von der 23-jährigen Schweizerin Ursula Hutter aus Winterthur.
Mitte der 1960-er Jahre lernten sich die Beiden über eine zufällig zustande gekommene Brieffreundschaft kennen, die den Anfang einer riskanten Liebesgeschichte bedeutete. Denn nur zwei Briefe hatten genügt, dass die jungen Leute von der Staatssicherheit der DDR „nachrichtendienstlich“ observiert wurden. Den mittlerweile als Kameramann beim DDR-Fernsehen tätigen Mann wollte die STASI als „Inoffiziellen Mitarbeiter“ (IM) rekrutieren. Und die junge Schweizerin sollte möglicherweise als potenzielle Spionin angeworben werden. Da sich die nunmehr Verlobten ein gemeinsames Leben in der DDR nicht vorstellen konnten, und für den jungen Mann eine legale Übersiedelung in die Schweiz nicht möglich war, blieb nur eine abenteuerliche Flucht in den Westen. Mit Organisationstalent, Wagemut und einer gehörigen Portion Zivilcourage ermöglichte die junge Schweizerin im Sommer 1972 dieses gefährliche Unterfangen. Denn wäre die Flucht nicht geglückt, hätten den beiden hohe Haftstrafen in DDR-Gefängnissen gedroht.
Doch wo Liebe ist, kann auch schier Unmögliches möglich werden!
Unser Referent Rüdiger Findeisen ist Buchautor und doziert zusammen mit seiner Frau Ursula Findeisen, Co-Autorin. Foto ©: Patrick Gutenberg Tages Anzeiger
Kurs-Nr. | Datum | Tag | Dauer | Preis |
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254-7340 | 20.11.2025 | Donnerstag |
Do am 20.11.2025 1x Do 18:00 – 20:00 |
CHF 45.– |